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subject: oslo Ist Heute Spannender Als New York [print this page]


Wir knnen anders: Atle Gerhardsen und Nicolai Gerner-Mathisen sind das Dreamteam der Berliner Galerienlandschaft heiter, hflich, hochprofessionell. Mit Markus Oehlen, Jim Lambie und Vibeke Tandberg spannen sie an der Spree einen Bogen zwischen den Generationen. Ihr Markenzeichen? Spielerische Sinnlichkeit statt kalkulierter Coolness. Nun feiern die Norweger mit einer Schau des Pop-Expressionisten Carroll Dunham ihr zehnjhriges Bestehen und kndigen die Erffnung ihrer zweiten Galerie in Oslo an: Wo Atle Gerhardsen vor 15 Jahren eine Tr zur Gegenwartskunst aufstie, hat sich ein Hotspot der Szene entwickelt. artnet sprach mit den Galeristen ber das Ende der Teenagerzeit in den Berliner Galerien und das Glck, den richtigen Partner zu finden.

artnet: Herzlichen Glckwunsch, Herr Gerhardsen und Herr Gerner! Sie feiern mit Ihrer Galerie gerade Ihr zehnjhriges Bestehen in Berlin und erffnen nchstes Jahr eine zweite Galerie in Oslo. Dort hat ja alles angefangen. Wollen Sie zurck zu den Wurzeln?

Atle Gerhardsen: In Oslo hatte ich meine Galerie von 1995 bis 2000. Dann beschloss ich, nach Berlin zu gehen. Aber die Osloer Galerie hatte weitreichende Folgen fr die dortige Szene damals zeigte man in Norwegen kaum internationale oder zeitgenssische Kunst. Heute dagegen passiert viel in der Osloer Kunstszene: Allein die Galerie Peder Lund, das Astrup Fearnley Museum, das Nationalmuseum mit seiner zeitgenssischen Sektion und das Kunstnernus Hus spielen inzwischen auch international eine Rolle. Zurck zu gehen und an die Geschichte anzuknpfen, ist eine schne Herausforderung. Wir knnen zudem dort auch eine ganz andere kulturelle Rolle einnehmen als hier in Berlin, wo es so viel Kunst gibt.

Mit welchen Knstlern traten Sie damals auf?

Ich erffnete mit drei Knstlern aus der Osloer Szene. Aber noch im selben Jahr zeigten wir eine Tony Oursler-Show, die groes Aufsehen erregte man kannte dort praktisch keine Videokunst, die Leute standen Schlange bis auf die Strae, das Fernsehen kam Bald hatten wir Matthew Ritchie und Carroll Dunham im Programm, und dann begannen wir mit Messen. 1999 nahmen wir an der Art Basel teil ein Jahr, nachdem sich die Messe mit den Art Statements fr junge Galerien geffnet hatte.

Wieso wollten Sie berhaupt Galerist werden?

Als ich 16 Jahre alt war, besuchte ich zum ersten Mal die Biennale von Venedig. Dann begann ich, durch die Osloer Galerien zu gehen. Spter studierte ich Kunstgeschichte in Lund in Schweden. Wir riefen dort eine Studentengalerie der Universitt ins Leben, in einem historischen Gebude von 1872. So lernte ich, wie man eine Galerie fhrte. Lund war ein guter Ort fr Kunst, Georg Herold, Rosemarie Trockel und Martin Kippenberger zeigten dort in der Galerie Anders Tornberg. Auch Malm war ein Kunstzentrum, Kopenhagen war nicht weit die Schwedische Szene mit dem Moderna Museet, Pontus Hultn und spter Daniel Birnbaum und Claes Nordenhake war wichtiger als die in Norwegen, weshalb ich eigentlich in Schweden eine Galerie aufmachen wollte. Aber in Oslo war meine Familie, und ich hatte dort viele Kontakte. Also entschloss ich mich, dorthin zu gehen.

Herr Gerner, Sie kamen mit einem ganz anderen Hintergrund in die Galerie, richtig?

Nicolai Gerner: Ja, als ich vor acht Jahren als Assistent bei Atle anfing, machte ich gerade meinen Master in Wirtschaftswissenschaften was hilfreich ist, wenn es ums Business geht! (lacht) Aber mein Grovater sammelte Kunst und hat mich immer zu Ausstellungen und Auktionen mitgenommen. Meiner Mutter gehrte die Galerie MGM in Oslo. Spter zog sie sich daraus zurck und nun wird sie unsere Partnerin, wenn wir im Mai 2012 dort erffnen. c

by: aarenbrowns




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