Investment Magazin: Jrgen Schneider Reloaded
Jrgen Schneider, Sohn des mittelstndischen Bauunternehmers Richard Schneider (u.a
. Ehrensenator der Technischen Universitt Darmstadt) studierte Bauingenieurwesen in Darmstadt. Dort wurde er wie sein Vater Mitglied des Corps Hassia Darmstadt. Spter promovierte er im Fach Staatswissenschaften an der Universitt Graz. Ab 1963 war er in der Firma seines strengen Vaters ttig. Aufgrund des hohen Alters des Vaters Richard stand nach rund zwanzig Jahren die Nachfolge des Firmenleiters an. Richard Schneider weigerte sich jedoch seinem Sohn vollen Einblick in die Bilanzaufstellung zu geben und verlangte weiterhin absolute Befehlsgewalt. Das Risiko als Geschftsfhrer sollte jedoch Schneider Junior selbst tragen. 1982 eskalierte der Konflikt und Schneider legte seine Kndigung vor. In der Folge soll der Vater die ihm bekannten Banken aufgefordert haben, seinem Sohn kein Geld zu leihen und versuchte ihn somit zur Einwilligung des Reglements der Geschftsfhrung zu bewegen.
Die Aufforderung des Vaters bereitete fr Schneider aber bei der Erlangung von Krediten kein Problem. Zu seinem guten Ruf als Bauingenieur war er auerdem mit einer vermgenden Ehefrau liiert (Granzow Elektrohandel). Im Laufe des kommenden Jahrzehntes stieg Schneider zu einem der bedeutendsten und angesehensten Bauinvestoren des Landes auf. Aus der denkmalgeschtzten Firmenzentrale - der prunkvoll restaurierten Villa Andreae in Knigstein im Taunus (diese Immobilie war Schneiders Geldgebern unbekannt: erbaut 1891 von dem Architekten Franz von Hoven fr den Privatbankier und Commerz- und Disconto-Bank-Mitbegrnder Albert Andreae de Neufville) - regierte er sein milliardenschweres Imperium aus ber 150 Immobilien.
Zu dieser Zeit war Schneider hoch geschtzt nicht zuletzt, weil er sich vor allem historischen Immobilien in innerstdtischen Bestlagen deutscher Grostdte widmete, die er aufwndig restaurieren lie. Allein in Leipzig investierte er in 15 wertvolle Baudenkmler wie die legendre Mdler-Passage und den Barthels Hof. Finanziert wurden die teuren Vorzeigeprojekte von verschiedenen Banken, die sich von Schneiders Restaurierungsbegeisterung anstecken lieen und ihm grozgig Kredite gaben.
Durch sein erstes, erfolgreich saniertes und mit erheblichem Gewinn weiterveruertes Groprojekt kam Schneider auf die Idee, weitere Sahnestcke in Top-Lagen deutscher Grostdte aufzukaufen, zu sanieren und zu vermarkten. Mangels ausreichenden Eigenkapitals waren ihm die riesigen Investitionen nur durch Kreditaufnahme bei zahlreichen Banken mglich. Immer neue Vorhaben kamen hinzu. Die Mieteinnahmen blieben stets deutlich hinter den Prognosen zurck zum Einen wegen zu optimistischer Markteinschtzung und zum Anderen wegen bewusst berzogener Flchenangaben und Mietprognosen. Hinzu kam das Stagnieren und der Verfall der Immobilienpreise. Was Schneider nicht bedachte, brachte spter einer seiner Verteidiger auf den Punkt: Es war ein Imperium der Hoffnungswerte, das nur zu funktionieren schien, solange Expansion mglich war. Weil seine Projekte fast ausnahmslos unrentabel und durch die Wende auf dem im Gefolge der Wiedervereinigung berhitzten Immobilienmarkt kaum verkuflich waren, bentigte Schneider immer grere Kredite, um die Verluste aus seinen Investitionen aufzufangen.
Der eigentliche Skandal an der Schneider-Affre war aber die grobe Fahrlssigkeit der Banken bei der Vergabe von Krediten. Auf die Idee zur falschen Berechnung von Zahlen zugunsten eines hheren Kreditbetrages soll ihn ausgerechnet ein Mitarbeiter der Hypotheken-Tochtergesellschaft der Deutschen Bank gebracht haben, nmlich den Beleihungswert eines Objektes (das Goldene Kreuz in Baden-Baden) durch geschnte Angaben zu steigern. Schneider bekam den Kredit und fand offenbar Gefallen an der Ausnutzung der offensichtlichen Nachlssigkeit der Kreditinstitute bei der berprfung seiner Angaben.
Zum Beispiel erhhte Schneider fr einen Kredit die Angaben fr den Neubau der Zeilgalerie, einem groen Geschftsgebude auf der Frankfurter Zeil, fr die tatschliche Nutzflche von 9.000 Quadratmetern in den Unterlagen auf angebliche 22.000. Den Mitarbeitern der Deutschen Bank war bei der berprfung offenbar entgangen, dass auf dem Bauschild (unweit ihrer Zentrale) die Nutzflche korrekt mit 9.000 Quadratmetern angegeben war. Auch ihren Mnchener Kollegen gegenber dem Bernheimer Palais fiel offenbar nicht auf, dass zwei Stockwerke und damit einige Tausend Quadratmeter fehlten.
Ende Februar 1994 erschien ein kritischer Artikel ber Probleme mit Mietern der Schneider-Immobilien in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Schneider begann an der Standhaftigkeit seines Lgengebudes zu zweifeln. Nur solange seine Liquiditt sicher war, die Kredite weiterliefen und durch Verkufe oder neue Kredite Geld hereinkam, konnte sein System weiterlaufen. Das wurde den Banken aber schlielich zu riskant. Als er Anfang April seinen Hauptkreditgeber Deutsche Bank ber die drohende Zahlungsunfhigkeit informierte, kam der Stein ins Rollen. Jeder Glubiger wollte bei der Verwertung des Schneider-Imperiums der Erste sein. Schneider wollte angeblich zunchst die Geschicke seiner schwer zu durchschauenden Unternehmungen vom Ausland aus leiten und tauchte deshalb mit seiner Frau Claudia unter. Whrend die Schneiders mit internationalem Haftbefehl gesucht wurden, begann am 14. April 1994 mit der Erffnung des Insolvenzverfahrens vor dem Knigsteiner Amtsgericht die Aufnahme des entstandenen Schadens.
Schneiders Bankschulden beliefen sich auf ca. 5,4 Milliarden DM (in heutiger Kaufkraft 4 Milliarden )[1] [2] [3], knapp ein Viertel davon stammte von der Deutschen Bank. Deren damaliger Vorstandssprecher Hilmar Kopper bezeichnete auf einer Pressekonferenz die den von Schneider engagierten Handwerkern entstandene Schadenssumme in Hhe von ca. 50 Millionen DM als Peanuts. Diese uerung hat das Ansehen der Deutschen Bank, der ein Mitverschulden an der Milliardenpleite vorgeworfen wurde, stark beschdigt. Peanuts wurde in der Folge das Unwort des Jahres 1994. Als Ausgleich erklrte sich die Deutsche Bank in der Folgezeit bereit, smtliche von Schneider nicht bezahlten Handwerkerrechnungen zu zahlen, um so einen noch greren Imageschaden abzuwenden.
Schneider tauchte erst wesentlich spter wieder auf. Die internationale Fahndung endete erst am 18. Mai 1995, als Jrgen und Claudia Schneider in Miami, Florida festgenommen wurden.[4] [5] Jrgen Schneider verbrachte die Zeit bis zu seinem Prozess zunchst in US-amerikanischer und nach der Auslieferung im Februar 1996 in deutscher Untersuchungshaft. Sein Strafverteidiger waren u.a. Yitzhak Goldfine, Matthias Hildebrand und Franz Salditt.
Am 30. Juni 1997 begann einer der spektakulrsten Wirtschaftsstrafprozesse in Deutschland. Als Zeugen wurden Vertreter von ber 50 Banken vor das Frankfurter Landgericht geladen. Im Verlaufe des Prozesses, der 41 Verhandlungstage dauerte, stellte Richter Heinrich Gehrke eine Mitschuld der Banken an der Milliardenpleite fest - in erster Linie, weil die Mitarbeiter der Kreditabteilungen die falschen Angaben ungeprft akzeptierten, obwohl ihnen in mehreren Fllen sogar bankinterne Warnungen vorlagen. Auch das Bundesaufsichtsamt fr das Kreditwesen stellte fest, dass allein die Deutsche Bank in 15 Fllen gegen Vorschriften des Kreditwesens- und Hypothekenbankgesetzes verstoen habe.
Diese Mitschuld der Kreditinstitute war es, die Schneider am 23. Dezember 1997 eine angesichts der Schadenshhe relativ milde Strafe von sechs Jahren und neun Monaten einbrachte. Eine strafrechtliche Verfolgung von Mitarbeitern der am Skandal beteiligten Banken fand nicht statt. Doch insbesondere die Deutsche Bank hatte fr Monate mit schweren Image-Problemen zu kmpfen.
Das Leben danach [Bearbeiten]
Nachdem Schneider im Dezember 1999 aus der Haft entlassen wurde (unter Anrechnung der Untersuchungshaft verbte er zwei Drittel der Haftstrafe), wurde er Autor. Unter Mitarbeit des Ghostwriters Ulf Mailnder verffentlichte er drei Bcher, darunter die Autobiographie Bekenntnisse eines Baulwen sowie eine bersicht ber seine Immobilien unter dem Titel Alle meine Huser. Moderne Denkmale in Deutschland. Die Einnahmen sollen in den von Schneider eingerichteten Hilfsfonds zur Untersttzung von der Pleite geschdigter Handwerker flieen.
Noch whrend des Gefngnisaufenthalts geriet Schneider in die nchsten Schwierigkeiten. Es ging um das Erbe des 1998 verstorbenen Vaters Richard Schneider, das die Geschwister, zu einem Drittel auch Jrgen Schneiders Kinder Ysabel und Nicolai, erhielten. Dabei ging es um die Vorwrfe der Steuerhinterziehung. Dieses Ermittlungsverfahren wurde eingestellt.
Vor allem groe Teile der Leipziger Bevlkerung sind ihm bis heute fr die aufwndige Sanierung zahlreicher historischer Bauten dankbar, die ohne Schneiders baurestauratives Engagement wohl kaum mglich gewesen wre. Die Bedeutung Schneiders fr die bauliche Restauration der Leipziger Innenstadt drckt sich in speziellen Stadtfhrungen der besonderen Art aus, in deren Mittelpunkt die kulturhistorisch bedeutenden, ehemaligen Schneider-Gebude stehen. In Auerbachs Keller in Leipzig ist Jrgen Schneider in einem Wandgemlde verewigt, welches ihn als Mephisto in Goethes Faust zeigt.
Andererseits wurden durch seinen Konkurs zahlreiche Handwerker geschdigt und in ihrer Existenz gefhrdet. Ob die von ihm sanierten Top-Objekte auch ohne seinen Sachverstand derart aufwndig und detailgetreu instandgesetzt worden wren, muss dahingestellt bleiben.
Schneiders Aufstieg und Fall wurde ein eigenes Kapitel in der deutschen Wirtschaftsgeschichte. Seine Unverfrorenheit im Umgang mit seinen Geldgebern wurde legendr. Erschtternd und faszinierend zugleich fhrte er vor, wie es mglich war, systematische Schwchen des Bankensektors wie mangelnden Immobilien-Sachverstand, bankinternes Kompetenzgerangel, Neid und Missgunst gegenber den Wettbewerbern zu seinem Vorteil auszunutzen.
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Leseranfragen: General Global Media Ltd95, Wilton Road, Suite 3, London, SWIVIBZUnited Kingdom office@investment-on.com
by: Rusty Gutt
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